Straenfuball revisited - Futsal in Italien 11FREUNDE

In Brasilien, dem Land, in dem anscheinend jeden Tag ein neues Jahrhunderttalent geboren wird, lernen junge Fuballer den groen Fuballplatz erst gegen Ende ihrer Fuballerlehre kennen. Ihre Grundausbildung erhalten sie auf Kleinfeldern. Ob Giovane Elber, Robinho oder Ronaldinho, sie alle fingen mit Futsal, der Kleinfeldversion von Fuball, an. Und das sieht man auf dem Platz.

In Bra­si­lien, dem Land, in dem anschei­nend jeden Tag ein neues Jahr­hun­dert­ta­lent geboren wird, lernen junge Fuß­baller den großen Fuß­ball­platz erst gegen Ende ihrer Fuß­bal­ler­lehre kennen. Ihre Grund­aus­bil­dung erhalten sie auf Klein­fel­dern. Ob Gio­vane Elber, Robinho oder Ronald­inho, sie alle fingen mit Futsal, der Klein­feld­ver­sion von Fuß­ball, an. Und das sieht man auf dem Platz. Nur wenige Nord­eu­ro­päer ver­mögen den Ball so zu strei­cheln, wie die Ball­künstler vom Zuckerhut oder Kicker aus Süd­eu­ropa, wo sich Futsal eben­falls großer Popu­la­rität erfreut. Obwohl Five a side“ eine Ver­sion von Fuß­ball ist, gibt es doch ent­schei­dende Unter­schiede, die zwangs­läufig das schnelle, tech­ni­sche Spiel för­dern.

Das Spiel, die Regeln und Ent­wick­lung:

Im Ver­gleich zu Fuß­ball auf dem Groß­feld, hat Futsal einen Faktor von vier. Das Spiel­feld ist viermal kleiner, die Spiel­ge­schwin­dig­keit ist bis zu viermal schneller und die Anzahl der Ball­kon­takte ver­vier­facht sich. Natür­lich gibt es kein Abseits und Grät­schen sind ver­boten. Zu Beginn waren die Unter­schiede zwi­schen Futsal und Fuß­ball rein logis­ti­scher Natur (Platz­größe, Tor­größe, Gewicht und Größe des Balls). In den letzten zehn Jahren hat Futsal seine eigene Iden­tität mit spe­zi­fi­schen Regeln, Trai­nings­me­thoden und Tak­tiken ent­wi­ckelt. Und nicht unwichtig: Ein Fut­sal­spiel lässt sich mit weniger Auf­wand orga­ni­sieren als ein Spiel auf dem Groß­feld.

Das Spiel­feld:

Hat jeder Spieler auf dem Groß­feld theo­re­tisch 375 m² zur Ver­fü­gung, stehen Fut­sal­spie­lern jeweils nur 105 m² bereit, um sich aus­zu­toben. Fut­sal­spieler sind des­halb in der Regel gewohnt, den Ball am Fuß schnell und unter Druck zu ver­ar­beiten. Kein Wunder also, dass sich Ronald­inho selbst von vier Gegen­spie­lern nicht beein­dru­cken lässt. Wie er sich aus dieser Situa­tion löst, hat er schon als Kind beim Futsal gelernt.

Der Belag:

Futsal wird in der Halle und unter freiem Himmel auf unter­schied­li­chen Belägen gespielt.
Ob auf Lin­oleum, Par­kett, Beton, Tartan oder Kunst­rasen, sobald zehn Spieler bei­sammen sind, kann eigent­lich überall und auf jedem Unter­grund los gekickt werden.

Die Technik:

Vielen Fuß­ball­trai­nern stehen die Haare zu Berge, wenn ein Spieler für den Tor­ab­schluss die Pieke wählt. Beim Futsal ist der Abschluss mit der Fuß­spitze im Gegen­teil gewünscht, er wird sogar spe­ziell trai­niert. Den Ball stoppt der Fut­sal­spieler auch nicht mit der Innen­seite des Fußes son­dern mit seiner Fuß­sohle. So erlangt der Spieler eine schnel­lere Kon­trolle über den Ball, den er mit dieser Technik auch flie­ßend an- und mit­nehmen kann. Und ganz wichtig: Der Ball springt dem Spieler durch diese beson­dere Annah­me­technik nicht meter­weit vom Fuß.

Die Taktik:

Auch im Futsal wird defensiv eine Raum­de­ckung prak­ti­ziert. Durch geschicktes Ver­schieben zum Ball­füh­renden sollen die Pass­wege geschlossen werden und dem angrei­fenden Team keine Mög­lich­keit lassen, den töd­li­chen Pass anzu­setzen.
Offensiv wird ver­sucht, durch per­ma­nente Posi­ti­ons­wech­seln mit schnellen Ball­staf­feten, eine Lücke in den Defen­siv­ver­bund zu reißen. Gelingt dies nicht, steht der Offen­sive auch die Eins-zu-Eins-Situa­tion zur Ver­fü­gung. Auch dieses tak­ti­sche Mittel wird im Futsal häu­figer trai­niert, als beim gewöhn­li­chen Elf-gegen-Elf, da der wenige Raum, der zur Ver­fü­gung steht, oft­mals nicht anders zu durch­dringen ist als durch gekonnte Dribb­lings.

Der Ball:

Der Futsal-Ball hat im Ver­gleich zum rich­tigen Fuß­ball nur die Größe vier anstatt fünf. Er hat ein um cirka 20 Gramm höheres Gewicht und eine beson­dere Beschich­tung an seiner Innen­seite, die ihn weniger stark springen lässt, als einen nor­malen Ball. Durch seine Größe und das höhere Gewicht, beschleu­nigt der Ball das Spiel noch­mals, was von den Spie­lern hohe tech­ni­sche Fer­tig­keiten ver­langt.

Die Gegen­wart und Zukunft:

Futsal ist von der FIFA offi­ziell aner­kannt. Welt­meis­ter­schaften und inter­na­tio­nale Klub­wett­be­werbe werden aus­ge­tragen. In Süd­eu­ropa gibt es schon seit län­gerer Zeit Pro­fi­ligen, so ver­wun­dert es nicht, dass Spa­nien aktu­eller Welt­meister im Futsal ist und die Bra­si­lianer inzwi­schen als Könige des Fut­sals abge­löst hat. Doch nicht nur in Spa­nien spielen mehr Men­schen Futsal als Fuß­ball. Egal ob in Ita­lien, Eng­land, Russ­land oder Deutsch­land. Die Zahl der aktiven Klein­feld­fuß­baller über­steigt kon­stant die der Groß­feld­fuß­baller.

Es liegt also nahe, dass Futsal seinen Sie­geszug auch nach Nord­eu­ropa tragen wird. Und viel­leicht haben wir in Deutsch­land dann auch wieder Edel­tech­niker wie früher: Stan Libuda, Pierre Litt­barski oder Icke“ Häßler hätten an Futsal ihre reine Freude.

Auch Mat­thias Sammer for­dert, dass Jugend­liche auf kleinen Fel­dern aus­ge­bildet werden sollen www​.11freunde​.de/​n​e​w​s​t​i​c​k​e​r​/​18887 .

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